Covid-19 Langzeitfolgen Spätfolgen Langzeitbeschwerden

Covid-19 – Langzeitfolgen

Covid-19 Langzeitfolgen – „Genesen“ heisst noch lange nicht „Gesund“. Betroffene berichten in den sozialen Medien über ihre Erfahrungen, Beschwerden, Ängste und Nöte.


Covid-19 Langzeitfolgen –

„Genesen“ heisst noch lange nicht „Gesund“.

Bettina Z.: Ich habe nachfolgenden Text gerade einer Freundin geschickt, die Redakteurin bei der NRZ ist. Ich treffe mich am Freitag – sofern ich da einen guten Tag habe – mit ihr zu einem Gespräch….
Ja, wie fängt man am besten an?
Wir – das sind Menschen, die durch eine Covid-Infizierung mittlerweile mit Langzeitbeschwerden zu kämpfen haben, und uns in einer Facebookgruppe mit dem Namen „Covid-19 Langzeitbeschwerden“ gefunden haben – möchten die Medien und auch Behörden und Ärzte noch intensiver auf uns aufmerksam machen. Unsere Gruppe zählt mittlerweile über 800 Mitglieder.
Wir, die nicht „tot“, aber auch nicht „genesen“sind! Wir, die in keiner offiziellen Statstik auftauchen. Aber es gibt uns und wir werden täglich mehr. Jetzt – nach über 6 Monaten mit Corona – zeigen sich bei uns Betroffenen die ersten Langzeitbeschwerden. Und diese sind mittlerweile so vielschichtig, dass man selbst gar nicht mehr weiss, wo man anfangen soll. Nur eins wissen wir: Die Beschwerden sind bei fast allen Betroffenen identisch. Sei es pneumologisch, kardiologisch oder neurologisch. Und deshalb sind wir froh, dass wir diese Gruppe haben, in der wir uns austauschen und auch gegenseitig aufbauen können.
Denn das Umfeld kann die Tragweite unserer Beschwerden nicht nachempfinden und dementsprechend stößt man auch auf viel Unverständnis.
„Du bist doch mittlerweile negativ getestet und jetzt ist es schon so lange her – jetzt reiss dich mal zusammen!“
Ich denke, dass jeder von uns Betroffenen mit Langzeitbeschwerden diesen Satz mindestens schon einmal gehört hat.
Und schon wird man in die „Psychoschiene“ gedrückt.
Aber nicht nur vom Umfeld, sondern sogar von Ärzten, wie einige Betroffene erzählen.
Da sie zu Anfang der Pandemie erkrankt sind und zum damaligen Zeitpunkt nur punktuell getestet wurde, haben diese Betroffenen keinen Beweis, dass sie überhaupt mit Corona infiziert waren. Denn bei den meisten sind auch nach Wochen keine Antikörper vorhanden, um somit wenigstens einen Beleg zu haben. Sie leiden unter den Folgeschäden, aber werden von den Ärzten nicht ernst genommen.
Was das mit der Psyche eines Menschen anstellt, kann man sich vorstellen.
Ich persönlich hatte einen positiven PCR TEST – aber nach Monaten keine Antikörper mehr. Ich habe aber auch das Glück, dass meine Hausärztin sich mit Corona auseinandersetzt und mich zu allen erforderlichen Fachärzten überwies und als gar nichts mehr ging, mich ins Krankenhaus einwies.
Das Schlimme für uns ist, dass die Medien lieber immer und immer wieder über Maskenverweigerer, Maßnahmenbrecher und Verschwörungstheoretiker berichten und diesen Kreisen somit eine große Plattform bieten, die dadurch mehr Reichweite bekommen und weitere Anhänger finden.
Wir – die so genannten „Long Hauler“ erregen da weniger Interesse. Nur fragen wir uns : Warum?
Gerade wir sollten als mahnendes Beispiel genannt werden. Es gibt Menschen, die zwar – zum Glück – nicht gestorben sind, aber deren Leben sich durch die Infizierung mit Corona dramatisch verändert hat.
Wir sind teilweise seit über 6 Monaten arbeitsunfähig. Bei vielen sitzt auch die Angst im Nacken, ihren Job zu verlieren – einige haben schon ihren Job verloren. Langsam werden die Krankenkassen unruhig – wollen ihre Mitglieder wieder arbeitsfähig schreiben und somit wird man zu den körperlichen Beschwerden zusätzlich einer psychischen Belastung ausgesetzt.
Wer hilft einem dann? Es gibt keinerlei Hilfen behördlicherseits. Es gibt keine rechtlichen Hilfen. Es gibt keine finanziellen Hilfen. Und es gibt kaum ärztliche Hilfen.
Eine Diagnose, die häufig im Zusammenhang mit Corona als Folgeerkrankung genannt wird ist das „Postvirale Fatigue“ – welches nach einer gewissen Zeit zum „Chronischen Erschöpfungssyndrom“ werden kann.
Und daraufhin kann es passieren, dass man auf Dauer erwerbsunfähig bleibt.
Aber auch darüber wird in den Medien nicht berichtet.
Wir wollen einfach aufklären, was alles passieren kann, wenn man sich mit Corona infiziert – wenn man zwar als „genesen“ in der Statistik auftaucht, aber keinesfalls genesen ist!

Es gibt uns und wir werden leider täglich mehr!“


Mit freundlicher Genehmigung und Bitte um weitere Veröffentlichung.
Private Facebook-Gruppe: >>> Covid-19 Langzeitbeschwerden

Weitere Informationen zu Covid-19-Langzeitbeschwerden:
Einige COVID-19 Betroffene kämpfen in Folge der akuten Infektion über viele Wochen und Monate mit anhaltenden und neuen, gesundheitlichen Beschwerden. Eine erste Studie belegt, dass bis zu 10% aller Infizierten davon betroffen sind.
https://c19langzeitbeschwerden.de


Presseberichte zum Thema:

NZZ, 20.10.2020 – Ich wurde aus dem Leben gerissen …

Weserkurier, 19.10.2020 – Lungenforscher im Interview. Welche Spätfolgen eine Infektion mit dem Coronavirus haben kann.

BR. 6.10.2020 – Mögliche Langzeitfolgen der Covid-19-Erkrankung.


Hinweis in eigener Sache:

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